James Morrison – Greatest Hits

Der erste Welthit des britischen Sängers James Morrison stammt aus dem Jahr 2006. Mit „You Give Me Something“ wurde die Welt mit Morrisons einzigartiger Stimme bekannt. Und es blieb nicht bei diesem einzigen Erfolg. Höchste Zeit also für ein „Greatest Hits“-Album!

Wie sein britischer Namensvetter James Blunt blickt Morrison daher auf seine Karriere zurück. Aber er hat das ein bisschen anders gemacht als Blunt. Die Songs auf „Greatest Hits“ sind leicht vom Original zu unterscheiden, weil Morrison neue Versionen davon gemacht hat. Es scheint, als hätte Morrison sich sein Repertoire angehört und neue Arrangements passender gefunden als das, was er Jahre zuvor veröffentlicht hatte. Er nennt dies ‘aufgefrischt’. Auch wenn es kein komplett neues Album ist, hat Morrison alles getan, um es so erscheinen zu lassen. Und das mit Erfolg. Die Neufassungen seiner Hits sind teilweise sogar noch besser als das Original.

Insgesamt 15 Songs hat der Brite auf sein Album gepackt. 13 größte Hits und 2 komplett neue Songs: „Who’s Gonna Love Me Now“ & „Don’t Mess With Love“. Dies sind auch die Opener des Albums. Alles in allem sind das nette Songs, die sofort den Ton des Albums angeben. James Morrison ist längst nicht mehr der Akustikgitarrist, der mit seiner heiseren Stimme nur soulige Popsongs macht. Seine heisere Stimme bleibt, aber seine Gitarre wird manchmal etwas weiter in den Hintergrund gerückt. Vor allem bei „Who’s Gonna Love Me Now“, das mehr für die Charts gedacht ist als ein typischer James-Morrison-Song. “Don’t Mess With Love” hingegen ist typisch Morrison und sollte auf einer möglichen Fortsetzung dieses Albums einen Platz haben.

Neben den vielen erkennbaren Liedern gibt es auch eine Reihe abwesender. „Slave To The Music“ hat es beispielsweise nicht auf das Album geschafft und „Nothing Ever Hurt Like You“ ist auch nicht mit von der Partie. Und das ist sicherlich bemerkenswert, da diese beiden definitiv zu Morrisons größten Hits gehören. Und dann wurden seine Kollaborationen in Solo-Songs umgewandelt. „Up“ beispielsweise ist jetzt ein Song ohne Jessie J und auch Nelly Furtado ist nicht dabei. Schade, dass sie nicht dabei ist. Die Akustikversion von „Broken Strings“, die Morrison nun selbst aufgenommen hat, ist wunderschön. Trotzdem fehlt die weibliche Stimme, die Furtado auf dem Original erfüllt hat.

Der Brite hat eine große Karriere mit vielen Hits hinter sich. Doch auf den ersten Blick erscheint es überflüssig, daraus eine „Greatest Hits“-Sammlung zu machen. Aber James Morrison hat das Gegenteil bewiesen. Er hat mehr Hits als Sie denken. So sehr, dass er nicht einmal alle seine größten Hits auf das Album packen konnte. Es ist zu einer Art ‘töte deine Lieblinge’ geworden. Aber das soll den Spaß nicht verderben. Morrison verfolgte einen originellen Ansatz, indem er seine musikalische Erfahrung auf Songs anwendete, die vor mehr als fünfzehn Jahren veröffentlicht wurden. Sein eigener Sound hat sich leicht verändert und das hört man auch bei älteren Songs. Eine schöne Überraschung, die dieses “Greatest Hits”-Album nicht zu einer einfachen Songliste macht, sondern altbekannten Songs einen neuen James-Morrison-Sound verpasst. (7/10) (Glaube Musik)

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