Übersicht über die Albumrezensionen: Shaquille O’Neal, Wilco und mehr

Jede Woche treffen Dutzende neuer Alben in der Redaktion von Maxazine ein. Viel zu viele, um sie alle anzuhören, geschweige denn zu rezensieren. Eine Rezension jeden Tag bedeutet, dass zu viele Alben zurückbleiben. Und das ist eine Schande. Deshalb veröffentlichen wir heute eine Übersicht der Alben, die in Kurzrezensionen in der Redaktion eintreffen.

Foto (c) Jorge Fakhouri

Mojo Fire – Raving Family EP

Mit ihrer Debüt-EP “Raving Family EP” lässt die neue Happy Hardcore Sensation Mojo Fyra den Happy Hardcore Sound der 90er Jahre wieder aufleben. Die EP enthält sechs Tracks, wobei der Fokus auf dem Track “When The Stars Collide” liegt. Die sehr erkennbaren Synthesizer-Sounds, die kräftigen Beats und die hohen, fröhlichen Gesangsparts versetzen einen sofort in die 90er Jahre. Alle Tracks auf dieser EP sind stark, wobei insbesondere “Young Ones”, “New Vibration” und “Never Be Alone Again” erwähnenswert sind. Mit dem charakteristischen Aufbau dieser Tracks bewahrt Mojo Fyre die typischen Klänge der 90er Jahre. Es zeigt deutlich, dass auch diese Uptempo New Rave Musik von Mojo Fyre sich absolut mit den Happy Hardcore Klassikern der 90er Jahre messen kann und darf. (Stefanie Portegies) (8/10) (Life’s a Beach)

Hiatus Kaiyote – Love Heart Cheat Code

Hiatus Kaiyote, die australische Band, die für ihre einzigartige Mischung aus R&B, Jazz und Hip-Hop bekannt ist, sind mit ihrem neuesten Album “Love Heart Cheat Code” zurück. Diese Veröffentlichung setzt ihre dynamische Verschmelzung von Klängen fort, aber mit einer zusätzlichen nostalgischen Note, die den Geist der Hippie-Ära heraufbeschwört und diese nahtlos mit zeitgenössischen Vibes vermischt. “Telescope” ist ein Highlight und bietet eine jazzige, freakige und uptempo Erfahrung, die das Handwerk und die kreative Komposition der Band zeigt. Dieser Track, zusammen mit anderen auf dem Album, erinnert die Hörer an Einflüsse, die von Jamiroquai bis Little Simz reichen, und zeigt, dass Hiatus Kaiyote verschiedene Stile zu einem zusammenhängenden Klang verweben können. “How to Meet Yourself” bringt eine andere Stimmung, die an Cleo Sol mit INFLO hinter der Produktion erinnert. Das glatte, soulige Gefühl dieses Tracks fügt dem Album Tiefe und Vielfalt hinzu und zeigt die Vielseitigkeit der Band. Das Album endet mit einem rohen Update des Acid-Rock-Klassikers “White Rabbit” von Jefferson Airplane, das den Ton für eine Reise durch Zeit und Genre setzt. Dieser Track illustriert die Fähigkeit der Band, der Vergangenheit zu huldigen, während sie ihren modernen, komplexen Flair einbringen. Trotz der Stärken des Albums und des unbestreitbaren Vergnügens, das es bereitet, fehlt “Love Heart Cheat Code” die bahnbrechende Originalität. Die Band glänzt in der Kombination von Einflüssen und der Lieferung hochwertiger Musik, aber das Fehlen einer klar neuen Richtung verhindert, dass das Album ein Meisterwerk wird. Alles in allem ist “Love Heart Cheat Code” eine brillante Darstellung des Talents und der Musikalität von Hiatus Kaiyote und verdient eine solide 8 von 10. Es ist ein Album, das mit seiner Mischung aus Vergangenheit und Gegenwart begeistert, obwohl es ein Gefühl hinterlässt, dass die Band immer noch in der Lage ist, weiter zu gehen und Grenzen zu verschieben. (Jan Vranken) (8/10) (Brainfeeder)

Wilco – Hot Sun Cool Shroud

Wilco, die sich von einer rauen Alt-Country-Band zu einer reifen und eklektischen Indie-Rock-Band entwickelt haben, sind bekannt für ihre vielseitigen musikalischen Outputs unter der Leitung des Gründers Jeff Tweedy. Mit ihrer neuesten Veröffentlichung, “Hot Sun Cool Shroud”, die nur sechs Tracks enthält, präsentieren sie eigentlich mehr eine EP als ein vollständiges Album. Dies wirft die Frage auf: Ist die Inspirationsquelle versiegt? Es fällt sofort auf, dass der Gesang ziemlich langweilig und nervig ist, scheinbar absichtlich so gestaltet. Jeder Track trägt eine Spur von Arroganz, als ob die Band versucht, künstlerisch zu wirken, ohne wirklich musikalisch komplexe Akkorde zu verwenden. Dies vermittelt ein bisschen das Gefühl von ‘wir tun so, als hätten wir viel Tiefe, aber wir spielen nur drei Akkorde’. Von Anfang an weiß das Album eigentlich nicht wirklich zu fesseln. Obwohl die Produktion auf einem hohen Niveau ist und das Ganze zusammenhält, reicht dies nicht aus, um die Mängel der Songs zu kaschieren. “Livid” zum Beispiel ist schrecklich irritierend, klingt aber gut. Dies bringt jedoch nichts, denn ein guter Klang allein macht noch keinen guten Song. “Hot Sun Cool Shroud” fehlt die Originalität und das musikalische Können, das Wilco in der Vergangenheit so attraktiv gemacht hat. Der Versuch, eine künstlerische Atmosphäre zu schaffen, scheitert an dem monotonen Gesang und den einfachen musikalischen Strukturen. Es fühlt sich an, als ob die Band hier einen erzwungenen Versuch unternimmt, experimentell zu klingen, ohne die dazugehörige Tiefe. Alles in allem ist “Hot Sun Cool Shroud” eine enttäuschende Veröffentlichung einer Band, die so viel mehr Potenzial gezeigt hat. Trotz der starken Produktion bleibt das Album als Ganzes flach und wenig inspirierend. Hoffentlich können sie bei ihrem nächsten Projekt wieder den Funken finden, der sie einst so besonders gemacht hat. (5/10) (Jan Vranken) (DBPM records)

Shaquille O’Neal – You Can’t Stop the Reign

Mit ein wenig Hilfe von seinen Freunden (produziert von Fu-Schnickens, Ali von A Tribe Called Quest, Def Jef und Erick Sermon), veröffentlichte der größte Basketballstar der frühen 90er Jahre, Shaquille O’Neal, 1993 “Shaq Diesel”, ein Album, auf dem er seine bescheidenen Rap-Fähigkeiten zur Schau stellte. Im folgenden Jahr veröffentlichte er “Shaq-Fu: Da Return”. Jetzt ist er wieder da, und wieder mit einem neuen Album. Wie cool! Mit “You Can’t Stop the Reign” liefert Shaquille O’Neal erneut ein Rap-Album ab, bei dem sein eigener Beitrag minimal ist. Das Album ist eine große Sprechstunde von Shaq mit seinen musikalischen Freunden wie The Notorious B.I.G., Jay Z, Mobb Deep, Lord Tariq und Bobby Brown. Dies macht es zu einem angenehmen Gleitalbum, smooth wie ein Motherfucker. Künstlerisch bietet es wenig; es ist Tapete für eine Poolparty. Und Shaq? Er hat wieder ein Album gemacht! Wie cool ist das? Obwohl es künstlerisch nicht viel hergibt, sorgt die beeindruckende Liste von Gastkünstlern für ein angenehmes Hörerlebnis. Shaqs neuestes musikalisches Projekt mag kein Meisterwerk sein, aber es ist sicherlich unterhaltsam, und hey! Respekt für den Shaq! (Elodie Renard) (6/10) (Jersey Legends Productions)

Omar Apollo – God Said No

Omar Apollo hat mit “God Said No” ein Album abgeliefert, das sowohl Verwunderung als auch Heiterkeit hervorruft, nicht zuletzt dank der komischen Kombination aus Coverfoto und Titel. Dieses Album weckt deine Neugier, hätte aber besser im Altpapier landen sollen. Apollo, der angeblich für seine Mischung aus Retro-Soul und R&B bekannt ist, behauptet auch, mit früheren “Erfolgen” wie seinem Debüt “Ivory” eine Fangemeinde aufgebaut zu haben. “God Said No” jedoch enttäuscht. Die Single “Less Of You” ist so grausam schlecht, dass es fast lachhaft ist. Die Produktion von Blake Slatkin, Teo Halm, Carter Lang und Oscar Santander kann den Mangel an Tiefe nicht verbergen. Es scheint, als hätten Apollo’s (wiederum laut ihm) übliche Charme und Musikalität diesmal in einem Gimmick verloren gegangen. Das Album fehlt die Authentizität und emotionale Verbindung, die angeblich sein früheres Werk kennzeichneten. Ich kenne sein früheres Werk nicht und werde es jetzt auch nicht mehr anhören. Nichtsdestotrotz, wenn du auf der Suche nach einem Soundtrack für eine lustige Achtziger-Party bist, kann “God Said No” sicherlich für etwas Unterhaltung sorgen. Für den ernsthaften Musikliebhaber ist dieses Album jedoch nicht lohnenswert. Höre es dir zum Spaß an, aber erwarte nicht viel mehr. (Anton Dupont) (3/10) (Omar Apollo, licensed to Warner Records)

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