Übersicht über die Albumrezensionen: Tones and I, Justin Nozuka und mehr

Jede Woche treffen Dutzende neuer Alben in der Redaktion von Maxazine ein. Viel zu viele, um sie alle anzuhören, geschweige denn zu rezensieren. Eine Rezension jeden Tag bedeutet, dass zu viele Alben zurückbleiben. Und das ist eine Schande. Deshalb veröffentlichen wir heute eine Übersicht der Alben, die in Kurzrezensionen in der Redaktion eintreffen.

Foto (c) Jorge Fakhouri

Tones and I – Beautifully Ordinary

Toni Watson, besser bekannt als Tones and I, überrascht mit ihrem zweiten Studioalbum „Beautifully Ordinary“. Dieses Werk markiert eine klare Weiterentwicklung im Vergleich zu ihrem Debütalbum „Welcome To The Madhouse“ aus dem Jahr 2021. Während ihr Debüt noch von übertriebenen Songs geprägt war, offenbart „Beautifully Ordinary“ eine tiefere, verletzliche Seite von Tones and I. Das Album beginnt stark mit „To Be Loved“, einer rohen und aufrichtigen Erkundung von Watsons Vergangenheit, durchzogen von Themen wie Einsamkeit und dem Verlangen nach Akzeptanz. Der Titelsong „Dance With Me“ hebt ihr Wachstum hervor, indem er den Wandel von der Bitte „dance for me“ zu einer Einladung, gemeinsam zu tanzen, reflektiert. Dieser kleine Unterschied spiegelt ihre künstlerische Entwicklung und ihr Selbstbewusstsein wider. Auch wenn einige Tracks etwas langatmig wirken können und ihr Gesangsstil für manche noch eine Herausforderung darstellen könnte, zeigt „Beautifully Ordinary“ eine deutliche Verbesserung in Produktion und Songwriting. Watsons authentischer Ansatz und emotionale Tiefe heben das Album auf ein höheres Niveau, und es ist klar, dass sie Spaß beim Entstehen des Albums hatte. Ein erfolgreicher zweiter Abschnitt ihrer Karriere. (Norman van den Wildenberg) (7/10) (Bad Batch Records)

Dune Rats – If It Sucks, Turn It Up

Die Jungs aus Down Under melden sich nach einer Funkstille endlich zurück. „If It Sucks, Turn It Up“ ist ihr fünftes Studioalbum. In Bezug auf Texte und Musik hat sich nicht viel geändert. Die Texte enthalten nach wie vor viel Humor, und die Musik lässt sich in die Kategorie „90er Punk-Pop“ einordnen. „If It Sucks, Turn It Up“ enthält zehn kurze Punk-Pop-Songs im Stil von Bands wie Blink 182, The Offspring und Green Day. Gelegentlich hören wir auch einige Clash-Einflüsse, aber Originalität ist schwer zu finden. Der beste Track ist „Solar Eyes“, der beweist, dass Dune Rats auch Songs schreiben können, die Originalität zeigen. Es hat wenig mit Punk zu tun und ist eher mit einem Künstler wie Tame Impala vergleichbar. (Ad Keepers) (6/10) (Ratbag Records/BMG)

Justin Nozuka – CI

Justin Nozukas EP „CI“, die nur aus sieben Tracks besteht, reicht nicht aus, um als vollständiges Album betrachtet zu werden. Die EP verlässt sich stark auf verschiedene Effekte, was wahrscheinlich eine bewusste stilistische Wahl ist, aber der übermäßige Einsatz wirkt übertrieben. Wenn die Effekte dazu gedacht sind, die Rauheit der Musik zu verbergen, ist das verständlich, aber es deutet darauf hin, dass Nozuka noch dabei ist, sein Handwerk zu verfeinern. Ein herausragender Track, „Orange Lampshade“, zeigt Potenzial, verfehlt aber letztlich die Ausführung und lässt viel zu wünschen übrig. Andererseits ist „Chlorine“ ein wunderschöner Song, der den Wunsch weckt, ihn von jemandem wie Jalen Ngonda hören zu wollen, was darauf hinweist, dass das Songwriting stark ist, auch wenn die Ausführung nicht ganz zur Geltung kommt. Insgesamt zeigt die EP sicherlich vielversprechende Ansätze, aber es gibt noch klaren Verbesserungsbedarf. Mit mehr Raffinesse und vielleicht einem gezielteren Ansatz könnte Nozuka auf der hier gelegten Grundlage weiter aufbauen. Derzeit ist „CI“ ein annehmbarer Versuch, der eine Bewertung von 7/10 verdient. (Jan Vranken) (7/10) (Post 1988)

Lost Lonely Boys – Resurrection

„Resurrection“, das neueste Album von Lost Lonely Boys, wird seinem Titel gerecht. Dies ist ihre erste Veröffentlichung seit dem schrecklichen Unfall, bei dem Gitarrist Henry Garza 2013 von der Bühne fiel und sich eine schwere Rückenverletzung zuzog. Und für ihr erstes Album seit zehn Jahren enttäuscht es definitiv nicht. Das Album bietet eine wunderbar altmodische und gut gemachte Mischung aus Pop-Rock, gespielt von Musikern, die genau wissen, was sie tun. Der Eröffnungstrack „Wish You Would“ ist ein großartiger Song, der live zweifellos gut ankommen wird. Die Vocals sind stark und der Song klingt so amerikanisch wie nur möglich. „I Let You Think That You Do“ wäre nicht fehl am Platz auf einem erfolgreichen ZZ Top Album, mit seinen robusten Riffs und der eingängigen Melodie. Das Album bleibt stark und liefert einen großartigen Song nach dem anderen. Das einzige Problem ist, dass man ständig das Gefühl hat, alles schon einmal gehört zu haben. Es gibt nichts wirklich Überraschendes, aber das macht nicht viel aus. Dies ist ein erfreuliches Album für jeden, der Blues-Rock und Pop-Rock liebt. Los Lonely Boys beweisen, dass sie auch nach zehn Jahren Abwesenheit noch wissen, wie man eine gute Platte macht. (Anton Dupont) (8/10) (Shelter Music Group)

Orville Peck – Stampede

Mit seinem neuen Album „Stampede“ zeigt Orville Peck erneut, dass er ein Meister im Kombinieren von Genres und Stilen ist, während er seiner einzigartigen Klangwelt treu bleibt. Diesmal liefert er eine glänzende Show, indem er mit einer bunten Mischung aus Country- und Pop-Legenden zusammenarbeitet. Und was für eine Feier es geworden ist! „Stampede“ beginnt stark mit „Cowboys Are Frequently Secretly Fond of Each Other“, einem Duett mit niemand anderem als Willie Nelson. Peck und Nelson ergänzen sich nahtlos, als ob sie seit Jahren gemeinsam auf der Bühne stehen würden. Die Ironie und Sensibilität, die beide Stimmen vermitteln, geben dem Stück eine besondere Note. Dann gibt es „How Far Will We Take It“ mit Noah Cyrus, ein Track, der an einen Roadtrip durch die Wüste erinnert, wo die Sonne immer gerade unter dem Horizont zu hängen scheint. Die Chemie zwischen Peck und Cyrus ist förmlich greifbar, und man kann nicht anders, als mitzusingen – ob man nun im Auto sitzt oder nicht. Als Sahnehäubchen gibt es das Duett mit Elton John, ein Remake von „Saturday Night’s Alright (For Fighting)“. Es ist genauso extravagant und flamboyant, wie man es von dieser Kombination erwarten würde. Der Song strotzt vor Energie und scheint für nächtliches Feiern gemacht zu sein. Aber „Stampede“ ist nicht nur eine Aneinanderreihung von Hits. Peck schafft es auch, ernste Themen anzusprechen, wie im Duett mit Margo Price, „You’re An Asshole, I Can’t Stand You, And I Want A Divorce“. Der Titel sagt alles – das ist Country, wie es gedacht ist: roh, ehrlich und mit einem kräftigen Augenzwinkern. Und dann gibt es noch die Zusammenarbeit mit Diplo und Kylie Minogue, „Midnight Ride“. Dieser Track bringt eine überraschende Mischung aus tanzbaren Beats und melancholischen Melodien. Es ist diese Vielseitigkeit, die „Stampede“ so fesselnd macht; es ist für jeden etwas dabei. Orville Peck gelingt es, auf „Stampede“ das Beste aus sich selbst und seinen Gästen herauszuholen. Das Album fühlt sich wie ein großes, buntes Zirkus an, in dem man von einer Überraschung zur nächsten gelangt. Es ist nicht immer bahnbrechend, aber es ist außergewöhnlich gut gemacht. Für Fans von klassischem Country und moderner Popmusik ist „Stampede“ ein Muss. Und mit einer Bewertung von 8/10 ist dies ein Album, das man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. (Jan Vranken) (8/10) (Warner Records Inc)

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