Übersicht über die Albumrezensionen: Rival Sons, Todd Snider und mehr
|Jede Woche treffen Dutzende neuer Alben in der Redaktion von Maxazine ein. Viel zu viele, um sie alle anzuhören, geschweige denn zu rezensieren. Eine Rezension jeden Tag bedeutet, dass zu viele Alben zurückbleiben. Und das ist eine Schande. Deshalb veröffentlichen wir heute eine Übersicht der Alben, die in Kurzrezensionen in der Redaktion eintreffen.
Xandersino – IAmWhoIAM
Der amerikanische Künstler Xandersino hat sein Debütalbum mit dem Titel “IAmWhoIAM” veröffentlicht. Das 13-Track-Album zeigt das Talent und die emotionale Tiefe von Xandersino. Der in Los Angeles lebende Künstler beweist auf diesem Album seine Vielseitigkeit mit einer breiten Auswahl an Tracks. Von introspektiven Balladen bis hin zu energetischen Hymnen liefert er auf allen Songs eingängige Melodien und ehrliche Texte. Das Album beginnt mit dem energetischen und eingängigen Track “IN-N-OUT”, der sofort die Richtung für den Rest des Albums vorgibt. 4Khris und JRmøney sind als Gäste auf “Maybe Next Time” und “What Are The Odds” zu hören, und beide Kollaborationen tragen erheblich zum Album bei. Tracks wie “Art Gallery” und “Let It Sink In” feat. JRmøney unterstreichen Xandersinos Talent für das Erstellen von fesselnden Hooks, während er auf “Separation Anxiety” seine verletzliche Seite zeigt und in einem emotionalen Track über einen Herzschmerz singt. Das Album endet mit “Rainy Days”, einem sensiblen Stück, das von minimalistischer Produktion und schönen Vocals unterstützt wird. Auch wenn einige kurze Intermezzi wie “4U” als Füller wirken, sind diese im größeren Kontext verzeihlich. Xandersinos Rap-Balladen sind eindeutig seine stärkste Waffe. Dieses Debütalbum ist ein Statement, dass Xandersino kein One-Hit-Wonder ist und definitiv ein Follow-up verdient. (Norman van den Wildenberg) (7/10) (Xander Sound Inc.)
Anggun – Dangdut Cinta
Die Niederlande kennen viele internationale Stars nicht, und Anggun ist ein perfektes Beispiel dafür. Diese indonesische Sängerin, die später Europa und sogar Amerika mit Hits wie “Snow on the Sahara” eroberte, bleibt hierzulande relativ unbekannt. Mit ihrer neuen EP “Dangdut Cinta” beweist sie erneut ihr musikalisches Talent. Diese sechstrackige EP ist eine erfrischende Rückkehr zu ihren indonesischen Wurzeln, bei der sie traditionelle Dangdut-Musik mit modernen Produktionstechniken kombiniert. Das Ergebnis ist eine meisterhafte Fusion von Ost und West. Besonders “Rindu Dekapanmu” sticht hervor und könnte ein globaler Hit werden, mit seiner eingängigen Melodie und hervorragenden Produktion. Es ist typisch niederländisch, ein solches internationales Talent zu übersehen. Anggun, die in Frankreich, Italien und den USA Erfolge feierte, verdient auch hier mehr Anerkennung. Obwohl die EP mit nur sechs Songs kurz ist, ist sie genau das, was Popmusik sein sollte: fröhlich, aufmunternd und perfekt produziert. “Dangdut Cinta” ist eine ausgezeichnete Präsentation von Angguns Vielseitigkeit und ihrer Fähigkeit, verschiedene musikalische Welten zu vereinen. (Jan Vranken) (8/10) (Anngun)
Rival Sons – Pair of Aces, Pt2
Im überfüllten EP-Landschaft von Dezember 2024, in der jede Band scheinbar die Dringlichkeit verspürt, noch schnell etwas Material zu veröffentlichen, liefert Rival Sons mit “Pair of Aces, Pt2” eine sechstrackige Sammlung, die das DNA von purer Rock ‘n’ Roll in sich trägt. Diese Veteranen aus Long Beach, die sich als Vorband für Giganten wie AC/DC und Black Sabbath einen Namen machten, bleiben ihrer bewährten Formel aus rauen Gitarrenriffs und gefühlvollen Vocals treu. Die EP fühlt sich wie eine entspannte Fortsetzung ihres ehrgeizigen Zweiteilers “Darkfighter” und “Lightbringer” aus 2023 an, jedoch in einem entspannteren Rahmen. Es ist, als ob die Band, nach ihren Grammy-Nominierungen und dem steigenden kommerziellen Erfolg, sich zurücklehnt und sich dem reinen Spielspaß hingibt. Scott Holidays Gitarrenarbeit ist das Herzstück hier, besonders in “Get What’s Coming”, einem Track, der mit der Energie einer spontanen Jam-Session funkelt und gleichzeitig die fachmännische Produktion verrät, die wir von ihrem langjährigen Produzenten Dave Cobb kennen. Diese Sammlung von Songs enthält zwar kein bahnbrechendes Material, aber sie strahlt eine Wärme aus, die an die besten Momente klassischer Rockalben aus den 70er Jahren erinnert. Jay Buchanans Stimme hat die charakteristische rauchige Qualität, die perfekt zum Genre passt, und schwebt zwischen bluesiger Melancholie und roher Dringlichkeit. Der Vorschlag, diese Band zusammen mit DeWolff auftreten zu lassen, ist überraschend treffend – beide Gruppen teilen eine tiefe Wertschätzung für authentischen Rock und ein natürliches Talent, Vintage-Sounds mit zeitgenössischer Energie zu mischen. “Pair of Aces, Pt2” ist vielleicht keine bahnbrechende Veröffentlichung im größeren Zusammenhang von Rival Sons, aber es ist eine EP, die genau das liefert, was die Fans verlangen: solide, ungekünstelte Rockmusik mit genug Power, um das Blut schneller fließen zu lassen. In einer Zeit, in der sich viele Rockmusik in Überproduktion oder gezwungener Modernität verlieren, ist es erfrischend, diese unkomplizierte Ehrlichkeit zu hören. Diese Songs mögen Studioüberreste sein, aber sie klingen keineswegs wie Abfallprodukte. Für Rockliebhaber wird diese EP ein willkommener Snack sein – nicht das Hauptgericht, mit dem die Band Geschichte schreiben wird, aber eine schmackhafte Erinnerung daran, warum sich Rival Sons vom Außenseiter zu einem respektierten Mitglied der modernen Rockfamilie entwickelt hat. (Jan Vranken) (7/10) (Sacred Tongue Recordings)
De-Phazz – Presents de-Drums
Als musikalischer Alchemist erkundet Peter “Pit” Baumgartner weiterhin die Grenzen der Lounge-Musik mit De-Phazz. “Presents de-Drums” ist eine 16-Track-Reise durch eine klangliche Landschaft, in der Jazz, Soul und elektronische Texturen zu einem hypnotischen Zustand verschmelzen. Dies ist keine Hintergrundmusik für trendige Cafés, sondern ein sorgfältig konzipiertes Klangbild, das meditative Tiefe mit raffinierter Produktion kombiniert. Während viele Lounge-Musik auf oberflächliche Coolness abzielt, schafft De-Phazz hier einen reichen Teppich aus geschichteten Rhythmen und atmosphärischen Stimmveränderungen. Das Album entfaltet sich wie ein nächtlicher Spaziergang durch eine traumhafte Metropole, bei dem jeder Track eine neue Straße oder Stimmung erkundet. Die Produktion ist kristallklar, mit Samples, die wie Vintage-Juwelen in moderne Arrangements eingebettet sind. Für lange Winterabende ist dies die perfekte Soundtrack-Musik – Musik, die sowohl Introspektion als auch Gemütlichkeit fördert. Es ist ein Album, das beweist, dass Lounge-Musik in den richtigen Händen von Hintergrundgeräusch zu Vordergrundkunst transformiert werden kann. Eine meisterhafte Demonstration, wie entspannt auch tiefgründig sein kann. (Jan Vranken) (8/10) (Phazzadelic New Format)
Todd Snider – Rest in Chaos (Purple Version)
Todd Sniders “Rest in Chaos (Purple Version)” kommt wie ein dissonanter Echo aus einer vergangenen Ära und erinnert unangenehm daran, warum einige Künstler besser schweigen sollten. Dieses semi-live Album beginnt mit einem scheinbar endlosen Monolog, der eine Meisterklasse darin darstellt, wie man sein Publikum sofort entfremdet. Es folgt eine Parade von unterdurchschnittlich ausgeführten Straßenmusikanten-Liedern, bei denen Sniders einst charmante Erzählkunst in eine Flut von selbstgefälligem Gerede verkommt, das die spärlichen musikalischen Momente überschwemmt. Im Jahr 2025, wo Hörer nach Authentizität und Handwerkskunst dürsten, fühlt sich dies wie eine anachronistische Übung in Egoschmeichelei an. Die Produktion ist ebenso chaotisch wie die Aufführung, mit Live-Aufnahmen, die klingen, als wären sie nicht wirklich live – vielleicht sind sie es auch nicht. Wenn man die endlosen Plaudereien wegnimmt, bleiben nur ein paar uninspirierte Akkorde übrig, die kaum der Mühe wert sind, gehört zu werden. Dies ist keine künstlerische Weiterentwicklung oder Nostalgie – es ist musikalische Selbstverherrlichung in ihrer ungenießbarsten Form. Ein Album, das seinen Titel “Rest in Chaos” unbeabsichtigt zu wörtlich nimmt. (Jan Vranken) (3/10) (Aimless Records)