Übersicht über die Albumrezensionen: Krezip, Beth Gibbons, Guster und mehr
|Jede Woche treffen Dutzende neuer Alben in der Redaktion von Maxazine ein. Viel zu viele, um sie alle anzuhören, geschweige denn zu rezensieren. Eine Rezension jeden Tag bedeutet, dass zu viele Alben zurückbleiben. Und das ist eine Schande. Deshalb veröffentlichen wir heute eine Übersicht der Alben, die in Kurzrezensionen in der Redaktion eintreffen.
Krezip – Music for Maxima
Mit dem neuen Album “Music For Máxima” hat Krezip ein echtes Schmuckstück abgeliefert. Es ist nicht nur ein besonderes Projekt, an dem die Band jahrelang gearbeitet hat, sondern dient auch als eine Art Tagebuch von Königin Máxima. Krezip schrieb für jede Episode der Dramaserie einen Song, inklusive des Titelsongs “Tomorrow Starts Today”. Auch wenn man die Dramaserie über Königin Máxima nicht gesehen hat, ist dieser Soundtrack “Music For Máxima” ein schönes musikalisches Dokument, in dem Krezip zeigt, dass sie diese besondere Aufgabe mit Bravour gemeistert haben. Die Begeisterung, für die Krezip bekannt ist, ist auch auf diesem neuen Album wieder deutlich zu hören, und es erinnert teilweise auch an ihr Debütalbum “Nothing Less”. Die Songs sind energiegeladen und eingängig, aber auch schön klein, und die drei Klavierversionen sorgen zusätzlich für ein starkes Album, das gut ausbalanciert ist. Ein tolles Album und ein Muss für jeden Krezip-Fan. (Stefanie Portegies) (8/10) (Universal Music)
Friday Pilots Club – Nowhere
Einst als Coverband gestartet, gingen sie schnell dazu über, eigene Songs zu schreiben und zu spielen. Mit einer Mischung aus Emo und Dance-Rock. Man kann durchaus sagen, dass dies in den etwas mehr als zehn Jahren, die die Band existiert, gut angekommen ist. Vor allem die groovigen Melodien lassen sich sehr gut hören. Sie scheinen mir auch ein angenehmer Festival-Act zu sein. Der erste Song fällt auf diesem neuen “Nowhere” durch die harte Verzerrung des Gesangs und die allgemeine Rohheit des Songs etwas aus dem Rahmen. Der Großteil der Platte knüpft an den Stil ihres bekanntesten Songs “End Of It” an. Dazu gehören Songs wie der tanzbare “Vampire Disco”. Kurze Platte, netter Zwischengang. (Rik Moors) (7/10) (Friday Pilots Club)
Beth Gibbons – Lives Outgrown
Beth Gibbons, die bezaubernde Stimme hinter Portishead, kehrt mit einem neuen Album namens “Lives Outgrown” zurück. Bekannt für ihren intensiven emotionalen Ausdruck und ihre vielseitigen musikalischen Kollaborationen, beweist Gibbons erneut ihr unbestreitbares Talent. Diesmal liefert sie keinen Pop, sondern eine Sammlung wunderschöner, ausgereifter Singer-Songwriter-Songs, die perfekt für die Abendstunden sind. Ihre einzigartige Altstimme, die oft an legendäre Sängerinnen wie Nina Simone und Edith Piaf erinnert, erstrahlt auf diesem Album in vollem Glanz. Gibbons’ Fähigkeit, die emotionale Wahrheit der Musik zu erfassen, macht “Lives Outgrown” zu einem besonders gut präsentierten Werk. Die Darbietung ist stimmlich sehr stark und zeugt von ihrer kontinuierlichen Entwicklung als Künstlerin seit ihren Tagen bei Portishead. “Lives Outgrown” ist ein Album, das nicht nur die Rückkehr der Stimme von Portishead markiert, sondern auch Gibbons’ Vielseitigkeit und tiefe musikalische Sensibilität unterstreicht. Ein Muss für alle, die auf der Suche nach raffinierter und emotional geladener Musik sind. (Jan Vranken) (8/10) (Domino Recording)
Leonie Gray – Self ish
Leonie Grays neuestes Album “Self ish” zeigt sie als talentierte Soul- und R&B-Sängerin mit einer unwiderstehlichen Stimme, der aber manchmal die Originalität fehlt, die ihre großen Einflüsse auszeichnet. Gray, die stark von Künstlerinnen wie Amy Winehouse und Duffy inspiriert ist, schafft es, diese Einflüsse auf clevere Weise in ihrer Musik zu verarbeiten. Obwohl dieser Vergleich ein Kompliment ist, gelingt es ihr leider nicht immer, das gleiche Niveau zu erreichen. Das Album ist sicherlich nicht schlecht; Grays stimmliche Qualitäten und ihre emotionale Tiefe sind deutlich hörbar, besonders in Songs wie “Allatonce”. In diesem Song kommt sie der Atmosphäre und dem Klang von Duffy am nächsten, was zu einem der Höhepunkte des Albums führt. Gray hat genau auf ihre musikalischen Helden gehört und liefert eine ehrliche und aufrichtige Platte ab. Doch für alle, die eine tiefgründige Erfahrung wie die von Winehouse oder Duffy suchen, bleibt “Self ish” etwas hinter den Erwartungen zurück. Das Album bietet ein angenehmes Hörerlebnis, fühlt sich aber manchmal eher wie ein Echo ihrer Einflüsse an als wie ein ganz eigener Sound. Dennoch ist “Self ish” eine solide Ergänzung für die Sammlung von Soul- und R&B-Liebhabern und zeigt Grays Potenzial, weiter zu wachsen und ihren eigenen einzigartigen Stempel in der Musikwelt zu hinterlassen. (Elodie Renard) (7/10) (La Maison Mere)
Guster – Ooh La La
Gusters neuestes Album “Ooh La La” ist eine beeindruckende Ergänzung ihres vielseitigen Werks und beweist, dass die Band, die seit den frühen 90ern aktiv ist, immer noch in der Lage ist, zu überraschen und zu bezaubern. Bekannt für ihre einzigartige Mischung aus Alt-Rock, Folk und Pop, haben sie sich zu einer Institution der Ostküste mit einem robusten Sound entwickelt, der stadiontaugliche Brit-Pop-Pracht mit amerikanischem Trad-Rock verbindet. Von der ersten Nummer “This Heart is Occupied” an wird der Hörer sofort gefesselt. Noch nie hat mich ein Opener so schnell gepackt; die wunderschöne Stimme, die an eine leichtere Version von Scott Walker erinnert, hinterlässt sofort Eindruck und macht Lust auf mehr. Die Männer von Guster haben schon immer bewiesen, dass sie komponieren können, und dieses Album ist keine Ausnahme. “Ooh La La” ist ein abwechslungsreiches Werk, das verschiedene Stile und Einflüsse gekonnt miteinander verbindet. Von subtilen Soul-Anklängen bis hin zu kompletten musikalischen Umwälzungen bietet die Platte ein reichhaltiges Hörerlebnis, das immer wieder neue Nuancen offenbart. Es ist deutlich, dass sich Guster in den letzten Jahrzehnten weiterentwickelt hat, ohne dabei ihre Kernqualitäten zu verlieren. Ihr literarisches Songwriting und die komplexen musikalischen Arrangements sind immer noch vorhanden, aber es wurde eine frische, introspektive Ebene hinzugefügt, die das Ganze auf ein höheres Niveau hebt. Dies ist ein Album, das mit jedem Hören wächst und daher sicherlich eine 8 von 10 verdient. “Ooh La La” ist ein Muss für sowohl alte als auch neue Fans der Band. (Anton Dupont) (8/10) (Ocho Mule)