Simple Minds – Direction of the Heart

„Direction of the Heart“, das neue Album der schottischen Band Simple Minds, kommt vier Jahre nach dem letzten Album „Walk between Worlds“. Dieses letzte Album lief recht gut. Simple Minds wurde von Personalproblemen geplagt und jetzt, ein paar Jahre später, ist von dem, was einst Simple Minds war, nur noch wenig übrig als Frontmann Jim Kerr und Gitarrist Charlie Burchill. Neben diesen beiden ursprünglichen einfachen Seelen besteht die Band jetzt aus Ged Grimes (Bassgitarre), Cherisse Osei (Schlagzeug), Sarah Brown (Hintergrundgesang), Gordy Goudie (zusätzliche Gitarre und Keyboards) und Berenice Scott (Keyboards). Letztere kann man wahrscheinlich noch aus ihrer Arbeit mit Heaven 17 und Phil Gould von Level 42 erkennen. Berenice wurde in die Musik hineingeboren, da Berenice die Tochter von keinem Geringeren als Robin Scott, alias M (“Popmusic”), ist.

„Direction of the Heart“ ist nun das 19. Studioalbum der Band, das mehr als 40 Jahre umfasst. Mit ihren weltweiten Durchbruchalben „New Gold Dream“ und „Sparkle in the Rain“ gelang es der Band dann, die Welt auf die Beine zu stellen. „Direction of the Heart“ ist kein zweiter „New Gold Dream“; weit entfernt von. Simple Minds im Jahr 2022 ist nur noch ein schwacher Schatten der Band, die sie einmal war. Mit Produzent Andy Wright hat die Band alles darangesetzt, das Album genauso klingen zu lassen, wie die Band 1983 geklungen hat. Damit hat man in Wright die richtige Person gefunden, denn er ist persönlich für einen Großteil des Halls verantwortlich -getränkte englische Popproduktionen Mitte der 80er. Warum wollen Simple Minds immer noch so klingen wie vor 40 Jahren? Vielleicht ist es eine Art Nostalgie für die gute alte Zeit. Im Jahr 2022 ist dieser Sound jedoch veraltet und veraltet. Eine falsche Wahl.

Das Songmaterial auf „Direction of the Heart“ ist schwach. Unterhalb der Ebene für ein Unentschieden mit dieser Geschichte. Der Opener „Vision Things“ ist ein peppiger Song, wohl als netter Livestampfer gedacht. Allerdings ist die Melodie so langweilig, dass es auf halbem Weg langweilig wird. Der als Retro gedachte Sound steht einem guten Erlebnis sofort im Weg. Warum nicht einfach „Somewhere in Summertime“ auflegen, wenn Sie gute Simple Minds-Musik hören wollen?

„Human Traffic“ ist auch ein Mitsing-Along auf Dora the Explorer-Niveau. Die Kompositionen auf dem Album sind einfach zu einfach. Es gibt keine Anhäufung, es gibt keine Spannung und es fehlt einfach ein Arrangement. Jim Kerrs Stimme ist erkennbar, aber es fehlt ihr an Dringlichkeit oder Antrieb. Als hätte er nach 18 Alben nun eines zu viel gemacht. Leider.

Auf „Solstice Kiss“ scheint die Band die Zeiten von „Belfast Child“ wieder aufleben lassen zu wollen. Das Urteil ist eindeutig. Simple Minds haben 2022 nichts Neues zu berichten und schwelgen in demselben glitzernden Nachhall, der sie vor 40 Jahren großartig gemacht hat. Dadurch disqualifizieren sie sich selbst. Es stellt sich heraus, dass sie sich nicht neu erfinden können, es fehlt an Entwicklung und damit an der Notwendigkeit, ein neues Album zu machen. Ich glaube ehrlich gesagt, dass die Band die Fans mit einer verlängerten Neuveröffentlichung von „Sparkle in the Rain“ mehr erfreut hätte.

So verfehlt die Band mit „Direction of the Heart“ das Ziel. Wenn sie auf Tour gehen, werde ich gehen. Nicht für dieses Material, aber ich möchte hören, wie der allmächtige Jim Kerr mit „Don’t you (forget about me)“ noch einmal einen Raum platt macht. Singen Sie mit, was trotz vierzig Jahren schön geblieben ist. „Direction of the Mind“ ist ein schwaches Album, das die Erwartungen in keiner Weise erfüllt. Die Band klingt uninspiriert und veraltet. Das Songmaterial ist unterirdisch. (5/10) (BMG)

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